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Vertrauen in das PULL-System - bekannte Hürden und wie Du sie bewältigst

Sabine Bachmayer

Die alternative Lösungsstrategie mit weniger Stress

Ein Unternehmen hat keinerlei wirtschaftliche Nachteile, wenn ein Mitarbeiter nicht in jede Stressreaktion reinläuft und ausschließlich mit PUSH arbeitet.

Es gibt einige Hürden, weshalb es Dir schwer fallen könnte, auf eine alternative Lösungsstrategie zurückzugreifen.

HÜRDE 1

  • fehlendes Vertrauen - Das noch fehlende Vertrauen in eine Strategie, die mit weniger Stress arbeitet, ist eine Hürde, bei der Realisierung von weniger Stress.

Dies ist auch nachvollziehbar, da Stress per Definition eine Anstrengung für Dinge ist, die mir wichtig sind. Durch die hohe Wichtigkeit ist man oft nicht bereit zu experimentieren und hält sehr lange an alten Strategien fest, obwohl diese die Stressbelastung verstärken. Das gesamte Konzept von stress.getestet baut darauf auf, Vertrauen in die alternative Leistungsstrategie zu schaffen mit zahlreichen Beispielen und einer Community, die Leistung mit weniger Stress vorlebt.

HÜRDE 2

  • Stress als Statussymbol - wenn Stress ein Thermostat für Wichtigkeit ist, wird Stress heute oft benutzt um die eigene Wichtigkeit als Person auszudrücken. Mein Haus, mein Auto, meine Familie, mein Stress - ich bin den ganzen Tag in Meetings, weil ich so wichtig bin. Ich kann nicht von der Arbeit weg, weil ich so wichtig bin. Auch kann Stress ein Ausdruck der Persönlichkeit sein:  z.B. "Ich bin gestresst, weil ich stets hohe Standards habe."

Der Trend in der Gesellschaft und das wachsende Verständnis für Gesundheitsförderung geht dahin, dass es heute ein sehr größeres Statussymbol ist, wenn man ruhig und gelassen agiert, anstatt hektisch. Die Zeiten, in denen es bewundernswert ist, wenn man rund um die Uhr viel zu tun hat, sind vorbei. Gelassenheit ist heute erstrebenswert. Genauso wie seine Leistung zu erbringen, ohne dabei großen Stressreaktionen zu unterliegen.

HÜRDE 3

  • Stress als Unterstützungsgeber und Schutz vor Mehrbelastung - viel Stress führt dazu, dass man sich vor zusätzlicher Arbeit schützen kann. Statt ehrlich zu kommunizieren: meine Kapazitäten sind ausgelastet, es geht nichts mehr on top, ist es oft leichter, Stress vorzuschieben. Wenn ich gestresst bin, wissen das alle um mich herum und belasten mich nicht.

 Ist absolut nachvollziehbar. Es ist jedoch sinnvoller, dies mit einer souveränen Kommunikationsstrategie zu erreichen, als mit Stress, den Du dann wirklich erfährst. Wer Stress denkt und sei es nur um sich vor zusätzlicher Belastung zu schützen, hat Stress.

HÜRDE 4

  • inner Bodyguard - jeder Mensch hat einen Anteil in sich, der analog zu einem Bodyguard die Aufgabe des Beschützens hat. Im Alltag merkt man diese Instanz in Form von Grübeln und Sorgen. Abends schläft mal schlechter ein oder wacht morgens schon früh auf und ist mit seinen Gedanken, bei den vielen Aufgaben des Tages. Noch bevor wir richtig wach sind, schießen dann tausend Dinge durch den Kopf, die man heute im Laufes des Tages unbedingt beachten sollte. Teilweise sind diese Gedanken so stark, dass man dann aufsteht. Es ist immer das gleiche Muster - all diese Gedanken und die Einfälle, die wir aus dieser Haltung heraus haben, um die vermeintlichen Probleme zu lösen basieren auf Angst und auf Unsicherheit und auf dem eigenen Angst- und Denksystem. Es fühlt sich so an, als ob genau morgens der Teil am frühsten wach ist, der das eigene Überleben sichern will.

    Die größte Challenge liegt dann darin, nicht darauf zu hören, sondern entspannt zu bleiben und zu wissen, dass  zur richtigen Zeit, nämlich dann, wenn man die Aufgabe erledigen möchte und z.B. am Laptop sitzt, die richtigen Ideen kommen werden, die einen weiterbringen.

    Die beste Art dies zu tun ist, indem Moment auf das Gefühl zu hören und nicht auf den Kopf. Das Gefühl sagt meist, man kann entspannt bleiben, der Kopf sagt, aufstehen und arbeitet mit Angst. Diese Stimme zu ignorieren und sich nicht damit zu identifizieren ist eine große Aufgabe. Aber eine Aufgabe in der ein kleiner Durchbruch steckt. Jeden Tag den Du schaffst, entspannt zu bleiben, verbringst Du damit, die Eigenmacht zu übernehmen und Dich nicht von einer Stimme im Kopf leiten zu lassen.

Die Stimme des inner Bodyguards ist tendenziell nicht schlecht. Sie sorgt dafür, dass wir jeden morgen aufstehen und weiter an uns und an den Aufgaben arbeiten. Sie sorgt dafür, dass wir unsere Ziele erreichen und uns anstrengen. Sie sorgt auch für Konzentration auf etwas das Du vielleicht erreichen möchtest. Sie sorgt in richtigen Momenten auch für Deine Sicherheit. Dieser Zustand lässt sich auch als "Push" bezeichnen. Er drängt nach vorne und das ist auch gut so. Aber Du brauchst einen Ausgleich. Und dieser Ausgleich beinhaltet auch, dass Du selbst entscheidest, wann Du in den Stressmodus gehst und wann nicht.

Je nachdem wie stark dieser innere Bodyguard ist, sorgt er für unnötigen Stress. Da Stress ein Thermostat für Wichtigkeit ist, ist der innere Bodyguard am lautesten bei den Themen, in denen es zu einem größeren Kontrollverlust kommen kann.


Das Missverständnis

Die Krux dabei ist, dass alles was der Kopf damit erreichen möchte, ein Weitblick ist. Ein Gefühl von Sicherheit, indem man weiß, was im Alltag auf einen zukommen könnte und man damit im Blick haben muss, um das Überleben (aká z.B. den eigenen Job) zu sichern. Dieser Weitblick wird jedoch nicht mit der Push-Strategie sondern mit der Pull-Strategie (unserem zweiten Energiesystem) des Körpers erreicht. Da wir dieses nicht einsetzen, bringt uns die Stimme im Kopf dazu, noch mehr zu "pushen" und treibt uns an aufzustehen. Die Lösung liegt also darin, dass durch die Anwendung des Pull-Modus im Alltag, der innere Bodyguard sehr viel beruhigter ist.


In einer Welt der vielen Reize überlebt nicht mehr der am Besten, der ständig im Stressmodus ist, einkommende Reize ständig überprüft und reagiert und damit alle Unsicherheit reduzieren möchte. In dieser Welt überlebt der am leichtesten und am entspanntesten, der mit Stress umgehen kann, bewusst auf Reize reagiert und bewusst entscheidet was davon stressen darf, weil es positive Effekte hat und was uns nicht stressen sollte, weil es negativ wirkt, ohne positiven Nutzen zu haben.


Ein Gefühl der 100%igen Sicherheit wird es selten geben. Aus diesem Grund ist der innere Bodyguard nicht im klassischen Sinne immer nützlich. Die Absicht den Weitblick zu erzielen ist gut, jedoch auf eine andere Art und Weise. Oft ist es so, dass die vorausgegangenen Grübeleien nicht zu 100% so eintreffen wie vorausgesehen, sodass die Zeit die wir für das Grübeln aufbrachten unnötig war. Überraschungen stehen auf der Tagesordnung.

  • Es kommt sowieso meist anders und das ist OK.
  • Die Fälle, dir ich hier gedanklich durchspiele, treten zu einer hohen Wahrscheinlichkeit gar nicht oder komplett anders auf.
  • Annahmen über die Zukunft sind nicht die Realität.
  • Ich vertraue.

Allgemeiner Umgang mit den Hürden

Immer wenn Du merkst, dass Dir das Vertrauen in der PULL-System schwerfällt, dann nimm Bezug zum Magic Spot. Ab diesem Punkt, hat mehr Stress, Anstrengung und Engagement, keinerlei Auswirkung mehr auf die Zielerreichung.

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