Wie und wann Stress bei Dir ausgelöst wird.
Das Stresssystem verfügt über einen Alarmmodus
In Millisekunden wird entschieden, ob Du in den Stressmodus kommst oder nicht.
Die Entscheidung basiert dabei auf den Motiven
Betrachtet man das, was in Millisekunden entschieden wird, im Detail so sieht man folgende Muster.
Die Alarmfunktion bezieht sich auf drei Punkte = Erwartung + Ressource + Situation
Fall 1:
Eine Situation ist übersichtlich, die Ressourcen sind stark und die Erwartung ist Überleben & Unsicherheit reduzieren. System entscheidet: kein Stress notwendig, da absolut unproblematisch und nicht besonders relevant.
Fall 2:
Eine Situation wird als wichtig für die persönlichen Motive eingeschätzt, die Ressource sind stark und die Erwartung ist wiederum Überleben & Unsicherheit reduzieren. System entscheidet: Stressreaktion wird abgefeuert, da Ziel damit erreicht wird (Fight or Flight) - PUSH Modus.
Fall 3:
Eine Situation wird als wichtig für die persönliche Motive eingeschätzt und die Situation ist zudem zugespitzt und überwältigend. Die Ressourcen sind geschwächt. Erwartung wieder Überleben & Unsicherheit reduzieren. System entscheidet: Stressreaktion wird abgefeuert, Freeze-Modus und hoffe, dass die Situation an mir vorübergeht und ich dadurch mein Ziel erreiche.
Das Gehirn macht keinen Fehler bei der Auswertung der Formel aus Erwartung, Situation und Realität. Es entscheidet jedoch auf Basis von subjektiven Bewertungen, die die Situation, die Erwartung oder die Ressource falsch einschätzen. Die Reaktion des Systems ist also sinnvoll, die Bewertung ist jedoch nicht richtig.
Stressdreieck im Detail
Schnell in eine Stressreaktion zu gelangen und damit über zusätzliche Energie zu verfügen war lange ein Evolutionsvorteil um das Motiv des Überlebens zu sichern, genauso auch, um schnell Energie abrufen zu können, wenn etwas besonders wichtig ist.
Der Körper ist für eine Stressreaktion auch gemacht. Es ist ein Programm, welches jederzeit abgerufen werden kann und das an sich keinen gesundheitlichen Nachteil darstellt.
Durch die Änderung der Rahmenbedingungen (Push-Notifications, Mehrbelastung, Komplexität, Ambiguität, Informations- und Reizüberschuss), weshalb es für unser Gehirn noch nie so unsicher war, wie heute, ist heute nicht mehr das schnelle Reinkommen in eine Stressreaktion (PUSH-Modus) der wesentliche Vorteil, sondern Gelassenheit und Metakognition werden zu einem Evolutionsvorteil Man lebt heute länger, wenn man nicht in jede Stressreaktion rennt, da man vor den Folgen chronischer Stressbelastung vorbeugt (Herzinfarkt, etc..).
Die Person, die selektiv auf Reize reagiert, statt auf alle und die in der Lage ist, bewusst zu bewerten, ob die Abfolge der Stressreaktion gerade sinnvoll und wirksam ist oder nicht, ist heute in allen Lebensbereichen im Vorteil.