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Souveränität

Sabine Bachmayer

Souveränität

ist das wohlige, innere Gefühl von Sicherheit und Stärke. Wenn wir es spüren, handeln wir aus einer inneren Ruhe heraus und sitzen fest im Sattel.

Modul-Übersicht

1) Puffer - wie Du Äußerungen an Dir abprallen lässt

2) Abgrenzung von fremden Themen

3) zu eigenen Bedürfnissen stehen

4) gesunde Grenzen durch klare Kommunikation

5) Unbequemes mit "Ich-Botschaften" sofort aussprechen

6) mitten im Konflikt - sachliche Lösung

Was dieses Modul für Dich tun soll:

  • eine Haltung vermitteln, aus der Du selbstbestimmt und mit innerer Ruhe antworten kannst.
  • in schwierigen Gesprächen ein nützliches Nachschlagewerk zur Verfügung stellen.
  • innere Harmonie erzeugen, indem Du Reaktionen anderer Menschen, richtig verarbeitest.

Was gehört zu souveränem Antworten

Eins noch vorweg. Es gibt klare, effektive Sätze, die in vielen Situationen anwendbar sind. Gleichzeitig ist mit Souveränität nicht gemeint, dass Du nur noch nach "Lehrbuch" antworten sollst. Emotionen gehören zu uns Menschen dazu. Wenn sich dann der temperamentvolle Wutausbruch an einem Donnerstag Abend entlädt, ist das eben so. Wir haben viele Facetten: Wut, Freude, Traurigkeit, Euphorie, etc. Die darfst Du auch annehmen.

Das Modul Souveränität habe ich jedoch trotzdem mit in das Repertoire aufgenommen.

  • in einigen Fällen, bekommen wir Worte von Mitmenschen ab, die in uns Stresshormone erzeugen. Entweder weil sie uns verletzen, oder wir uns maßlos darüber ärgern. Genau in diesem Fall ist es Stressabbau, mit verbalen Äußerungen umzugehen und nicht auf Grund von Äußerungen anderer, einen schönen Hormoncocktail aus Adrenalin und Cortisol zu produzieren. Daher ist es Bestandteil dieses Moduls, sich von Worten anderer den Schneid nicht abkaufen zu lassen oder auch unnötigen Ärger abzubauen.
  • Desweiteren reagieren wir selbst oft emotional und es kann schon mal vorkommen, dass wir auf Basis der inneren Aufregung, einen falschen Ton anschlagen. Im Nachgang ärgern wir uns dann, warum wir uns wieder auf die Palme haben bringen lassen, obwohl wir doch ruhig und gelassen reagieren wollten. Genau diese Diskrepanz können souveräne Antworten auflösen.
  • Der dritte Punkt ist, dass wir in vorherigen Modulen definiert haben, was Dich stresst und wie Du Deinen Alltag gestalten möchtest. Kommunizieren wir diese Änderungen nicht nach außen, bleiben es reine Ideen in Deinem Kopf. Für eine Umsetzung von all dem, ist es Gold wert selbstbestimmt und klar kommunizieren zu können.

Los geht´s

Die meisten der nachfolgenden Sätze entstammen der Feder von Karin Kuschik. Sie ist erfolgreicher Business Coach und schreibt in Ihrem Buch "50 Sätze die das Leben leichter machen" in einprägsamen Geschichten, wie kleine Sätze große Wirkung haben können. Die wesentlichen Sätze, die auf gesunde Stressbewältigung einzahlen, habe ich nachfolgend aufgeführt.

Puffer

Anstatt uns zu ärgern und damit wie oben beschrieben, Stresshormone freien Lauf zu lassen, legst Du dir einen Puffer zu. Äußerungen anderer, die dich zuvor geärgert haben, prallen dann einfach ab. "Bevor ich mich aufrege, isses mir lieber egal" - ist ein Spruch aus Hessen und in diesem Fall ein gutes Mittel.

  • "Was mich stresst, bestimme ich."

    Dieser Satz ist der pure Ausdruck von gesunder Stressbewältigung. Nicht die Situation kann dich stressen, sondern Deine hinzugefügte Bedeutung und Bewertung. "Was mich stresst, bestimme ich", passt fast immer.

  • "Das verzeihe ich mir am Besten gleich mal selbst."

    Wie oft sind wir zu uns selbst so viel härter, als zu einer nahestenden Person. Der würden wir raten: Jeder macht mal Fehler, kein Problem und selbst lasten wir uns einen Fehltritt lange an. "Das verzeihe ich mir am Besten gleich mal selbst" in eine Grundhaltung einsickert zu lassen, ist mit das gesündeste was Du tun kannst.

  • "Dann nehme ich es lieber leicht."

    Wenn es ist, wie es ist, warum dann aufregen? "Das darf sein" aus dem Modul 'anders als vorgestellt' kann genauso auch nach außen hin geäußert werden. "Ich nehme es lieber leicht" ist eine inspirierende und beeindruckende Haltung.

  • "Das nehme ich mal lieber nicht persönlich."

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Prüfung: Ist das wirklich mein Thema?

Es ist nicht notwendig für alles die Verantwortung zu übernehmen. Aus diesem Grund, dürfen falsch adressierte Anliegen, postwendend und ohne Reaktion zurückgesendet werden.

  • "Ich glaube, das ist Dein Thema."

    Viele kennen die Weisheit "Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul". Damit wird deutlich: Wenn wir Äußerungen los lassen, sprechen wir damit mehr über uns selbst, als über den anderen. Wir geben unsere eigenen Vorstellungen, Begrenzungen und Einstellungen preis. Genauso beim Empfangen geäußerter Worte. Gesunde Abgrenzung ist hier fast eine Pflicht. "Wer hat das Problem?" als nach innen gerichtete Frage bringt schnell Klarheit. Und wenn die Antwort ist "der andere", dann passt "Ich glaube, das ist Dein Thema" ideal.

  • "Das sagt glaube ich mehr über Dich aus, als über mich."



zu eigenen Bedürfnissen stehen

Um die eigenen Bedürfnisse zu äußern, ohne dabei andere zu verletzen. Es ist wichtig, dass Du zu dem, was du möchtest und brauchst, stehst. Die folgenden Sätzen, sollen Dir dabei helfen.

  • Ich weiß nicht, heißt immer Nein.


  • "Ich will Dich nicht in Deinen Schwächen unterstützen"


  • "Ich kann es mir nicht leisten, das nicht zu tun"


  • "Klingt alles logisch, mein Gefühl rät mir jedoch was anderes"


  • "Dafür will ich mir jetzt keine Zeit nehmen"


  • "Dafür bin ich viel zu..."



gesunde Grenzen setzen durch klare Kommunikation

In der Kommunikation mit anderen kann schon mal ein klares Statement erforderlich sein. Das ist anfangs immer ein bisschen unangenehm. Doch die folgenden Sätze machen es Dir einfacher. Du kannst auf sie zurückgreifen und solange verwenden, bis souveräne Antworten für das Setzen von Grenzen in Fleisch und Blut übergegangen sind.

  • "Ich verstehe Sie abolut, und ich möchte gern was anderes."

    Hier ist das  Wort UND das Schlüsselwort. Dieser Satz zeigt Empathie und Selbstbestimmung und ist ein Eisbrecher. 

  • "Ich fühle mich hier gar nicht zuständig."

    Besonders in der internen Aufgabenverteilung in Unternehmen ein guter Satz. Klare Zuständigkeiten haben schon immer jedem geholfen. Genauso könnte es aber auch als gesunde Abgrenzung zu Themen gelten, die man nicht persönlich nehmen will. Genauso wie der Satz "Das nehm ich mal lieber nicht persönlich" verwendet werden kann, kannst Du zu Dir oder anderen auch sagen "Ich fühle mich hier gar nicht angesprochen". 

  • "Wie gesagt."

    Verleiht gesagtem Nachdruck. Du brauchst Dich nicht rechtzufertigen, wenn Du deine Meinung geäußert hast. "Wie gesagt", lässt stehen, was Du zu sagen hattest. Diese zwei Wörter sind besonders gut, wenn Du bislang öfter das Gefühl hattest, das Wort, die Du in die Waagschale wirfst, zu wenig Gewicht haben und Du kämpfen musst, um gehört zu werden.

  • "Let´s agree to disagree."

    eine englische Redewendung. Wenn der eine Tennis liebt und der andere Golf und es um die nächste sportliche Betätigung geht hilft es sich einfach einzugestehen: Let´s agree to disagree. 

    Immer dann hilfreich, wenn zwei Meinungen einfach nicht zusammenpassen wollen. Ist doch auch total in Ordnung. Meist wird nach diesem Satz gemeinsam gelacht, weil man plötzlich merkt, wie unsinnig es auch wäre, stets übereinstimmen zu müssen.

  • "Mein Bestes macht nur Sinn, wenn Sie auch Ihr Bestes geben."

    Dann gut, wenn man das Gefühl hat, selbst mehr zu geben, als die Gegenseite gibt. 

  • "Keine Sorge, das Privileg hast Du gar nicht."

    Wenn Dich jemand verbal angreift und dann zwar zurückrudert mit "Ich will Dich ja gar nicht angreifen", etc. ist das ein bombensicheres Statement. 

  • "Zum Glück!"

    Perfekt, um die eigenen Kompetenz zu unterstreichen. "Kannst Du das wirklich?" --> "Zum Glück!"

  • "Ich kann... Ich muss es nur noch schnell lernen."

    Der Satz ist super im Bezug auf lebenslanges Lernen. Wenn wir etwas noch nie gemacht haben, dann machen wir es halt jetzt. Dieser Satz hilft Dir selbst Mut zu machen, Dinge zu lernen und Dir etwas zuzutrauen, in dem Du bislang noch kein Experte warst. 


Unbequemes sofort

Unangenehme Themen schieben wir gerne vor uns her. Viele Probleme verschleppen wir damit und sie werden erst richtig groß, weil wir sie zu spät ansprechen oder realisieren.

Die Verwendung von Ich-Botschaften ist bei der Ansprache des Unbequemen Gold wert. Wer soll uns dafür angreifen, wenn gar nichts gegen einen gerichtet war?

Auch im beruflichen Kontext, z.B. bei der Überbringung schlechter Nachrichten gilt, keine Salami Taktik. Bringe einfach gleich alles auf den Tisch. Dies ist fair, ehrlich und zeigt Stärke. Durch Verschleppung wird es selten besser.

  • "Ich weiß es nicht."


  • "Ich habe mich geirrt."


  • "Ich habe mich umentschieden."


  • "Ich bin mir nicht sicher was das heißt."


Ein Konflikt oder ein schwieriges Gespräch

Wichtig ist die innere Haltung aus dem Modul: Stress verstehen. Wähle darauffolgend eine der Strategien aus oder direkt den ganzen Gesprächsfahrplan.

1) Puffer nutzen als offene Rückfrage "Was meinst du damit?". Damit verschaffst du dir zusätzliche Zeit, um ruhig zu werden und die Dynamik zu verstehen.

2) Nutzt der andere eine Verallgemeinerung wie z.B. "immer" oder "man" oder "alle", greife dieses Wort auf und packe ein Fragezeichen daran: "Immer?", "Alle?"

3) Verbalisierung: Spiegle dem anderen, wie genau seine Worte emotional auf Dich wirken

4) Notausstieg: sage, dass du nicht über das Problem, sondern mehr über die Lösung dessen sprechen möchtest. Stelle an das Ende die Frage: "Was sind denn Deine gewünschten nächsten Schritte"?

Haltung einnehmen: egal was der andere sagt, er hat für sich einen validen Punkt und in seinem eigenen Denksystem Recht. Respektiere das. "Interessant, da hast Du Dir bestimmt gute Gedanken dazu gemacht." - Versuche den anderen zu verstehen, bevor du darauf Wert legst, selbst verstanden zu werden.

Verstehen: ich würde nun gerne verstehen, wie Du zu dieser Meinung gekommen bist. Was waren die Argumente, die Dich überzeugt haben?"

5) Nun kannst Du Deine Punkte einbringen: "Ist spannend wie du das siehst, ich würde gerne auch folgendes besprechen..." (Argumente, kritische Fragen)

6) Versuche eine Einigungschance zu erkenn und hebe Gemeinsamkeiten hervor

7) Offene Frage am Ende: "Was können wir nun an dieser Stelle tun?" - dadurch beziehst du den anderen in die Lösungsfindung mit ein, was ihm ein gutes Gefühl gibt.


Wichtige Punkte noch für die richtige Haltung:

1) Schwierige Gespräche werden selten durch die rationalen, korrekten Argumente gewinnbringend gelöst, sondern durch ein echtes Wertschätzen des anderen und der dadurch möglichen Gesprächsgrundlage eine echte (WIN-WIN) Lösung und Offenheit zu erlangen. Vollziehe dabei gedanklich immer die Trennung von Person und Verhalten! Die Person ist immer ok, egal welchen Mist, sie gerade macht. Das Verhalten kann man verbessern und ändern. Was Dir auch hilft ist die Haltung aus Modul: gemeinsam mit anderen: das Verständnis für "neuronales-geht-nicht-anders, was ok ist".


2) Keine Häppchen: musst du schlechte Nachrichten überbringen, so verwende keine Salami-Taktik, sondern bring sofort alles auf den Tisch.

Nenne den Anlass des Gesprächs: "Wir sind hier, weil..."

Alles auf den Tisch

Gemeinsames Interesse betonen und herausstellen "Für Sie ist es wichtig, dass... und deswegen möchte ich mit Ihnen besprochen, wie wir das gemeinsam erreichen können." (am Ende wird das positive, erwartete Ergebnis betont).


3) Keine Du-Botschaften: Fange in Gesprächen Sätze nicht mit "Du hast...", "Du bist...", "Wie Du dich aufführst...". Dies stellt einen Angriff dar und führt beim anderen zu einer Stressreaktion und zu einer Rechtfertigung. Wann immer Rechtfertigung losgeht, ist das Gespräch falsch abgebogen!


3) Keine Katastrophisierung: "Oh, wie schlimm", "Oh mein Gott", "Das ist ja furchtbar", "Ich würde das ja nicht aushalten". So etwas bringt gar nicht. Es führt auf schnellstem Wege ins Drama. Auch für den Empfänger solcher Aussagen ist es nicht schön. Man rutscht da als Nutzer dieser Aussagen schnell in ein Mitleid für den anderen. Und das ist kann niemand gut gebrauchen und löst ein ganz ekliges Gefühl aus.


4) Keine Verallgemeinerung: "man", "immer", "alle", "jedes mal", "Das machst du immer", führt genauso schnell ins Drama.


5) Keine Relativierung und Bevormundung: spricht der andere etwas an, dann spüle es nicht weich. Äußerungen wie "Ach komm, so schlimm ist es nicht...", "Stell dich nicht so an.". All das hat einen ganz fiesen Effekt. Der anderen fühlt sich nicht ernst genommen und bevormundet. Auch hat er das Gefühl nicht gehört zu werden und dass die eigene Meinung nicht zählt, weil sie sofort relativiert wird. Der andere fühlt sich dadurch nicht gehört. Gehe davon aus, dass jeder für sich selbst weiß, wie er etwas wahrnimmt.


6) Keine Warum oder Wofür-Fragerei - z.B. "Warum machst du das immer?", "Warum tust du... ich verstehe das einfach nicht.", "Wieso sprichst du immer so mit mir?". Das endet sofort in der Rechtfertigung und stellt eine unlogische Rückfrage dar auf die es keine Antwort geben kann. Was soll der andere darauf sagen? Auch bekommt der andere hier ebenfalls das Gefühl nicht gehört zu werden und in Frage gestellt zu werden. Das ist nie gut, wenn man das Gefühl hat, dass die eigenen Worte in der Waagschale kein Gewicht haben.


7) im Kopf des anderen - herausfinden, was den anderen dazu bewegt hat, seine Perspektive einzunehmen. Je nach Faktenlage können sich unterschiedliche Sichtweisen einstellen.

Übersicht - Stressmanagement
Ich habe eine Frage
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