Wie oft habe ich im Job mein Bedürfnis nach einer Pause unterdrückt, weil ich wusste, dass ich für den Kunden noch etwas fertig machen muss. Er wartet doch darauf und das muss jetzt sein. Ich mache das nur noch schnell fertig und dann,.... kam das nächste.
Ich glaube, dass wir diese Situation alle kennen. Und wir kennen auch den inneren Dialog: "Ja, aber wenn ich lieber Pause mache, anstatt das fertig zu machen, dann habe ich irgendwann keinen Job mehr."
Die chronische Überlastung ist in vielen Unternehmen ein Thema. Und die wenigsten haben eine Antwort darauf. Doch ich kann aus Erfahrung eins ganz sicher sagen. Wenn es soweit kommt, dass ein Mitarbeiter im Burnout ist, ist die erste Reaktion: Warum hat er nichts gesagt? Wie hätten wir es merken können?
Klar, die Unternehmen haben hier ihre Hausaufgaben erst noch zu machen und es braucht hier Besserung. Und gleichzeitig liegt die Verantwortung bei uns Mitarbeitern.
Wenn ich merke, dass ich die Arbeit nicht mehr länger bewerkstelligen kann, schlage ich Alarm. Ich habe keine Angst mehr, dass das negativ für meine Leistungsbewertung sein könnte. Denn Fakt ist: niemand im Unternehmen kann es sich leisten, dass ich oder andere krankheitsbedingt ausfallen oder kündigen. Dein Unternehmen ist darauf angewiesen, dass du gut für dich selbst sorgst.
Erklärung:
In diesem Modul geht es hauptsächlich darum, wie Du innerhalb Deiner Arbeitszeit Erholung generieren kannst. Darüber hinaus findest du im Modul: Pausen machen und gestalten, Möglichkeiten, wie Du generell den Aspekt der Pause und der Erholung in Deinem Leben integrierst und wie Du auch für die persönliche herausfindest, was für eine Erholung zu Dir passt. Und ebenso interessant auch als HIlfestellung während der Arbeitszeit ist das Modul: Push & Pull. Darin erhältst Du eine zweite Art der Leistungserbringung, die heute gefragt ist wie nie zuvor und gleichzeitig Stressreaktionen unterbindet.
Erholung ist Teil der Arbeit
Eins denkst Du bestimmt: Du arbeitest tagsüber und erholst Dich nach der Arbeit.
Doch was ist unter der Arbeitszeit?
Wer konzentriert und motiviert arbeitet, verbraucht Ressourcen und Energie. Viel wurde in den letzten Jahrzehnten darüber geschrieben, wie wichtig der Ausgleich in der Freizeit ist, um wieder aufzutanken und mit Elan in den Job zurückzukehren.
Falsch ist, dass sich der Ausgleich rein in der Freizeit und nach 8 Stunden Arbeit vollziehen soll. Es ist genauso wichtig, während der Arbeit zu regenerieren und aufzutanken.
Regeneration ist ein relevanter Teil der Arbeit.
Niemand kann den kompletten Arbeitstag mit Maximaleinsatz „durchpowern“. Zumindest nicht über Monate und Jahre. Ein Blick in den Leistungssport hilft: Ob Radrennfahrer oder Fußballer, alle Profis treten in gewissen Phasen kürzer, sie vermindern die Intensität und versuchen dabei, sich zu erholen. Die Leistungssportler verhalten sich taktisch und dieser Vorgang ist ebenso sinnvoll wie allgemein akzeptiert.
Mittels Variation der Einsatzkraft und kleineren Auszeiten wird es möglich, wieder zu Kräften zu kommen. Anschließend kann erneut gut und effektiv weiter gearbeitet werden. Für Büroarbeiten, die meist sehr kopflastig und somit mental anstrengend ausfallen, bedeutet dies Folgendes: Es sollte immer wieder kurze Phasen geben, in welchen die dort tätigen Menschen bewusst abschalten, um im wahrsten Sinne des Wortes wieder „klar zu kommen“.
Wer sich regelmäßig während der Arbeit erholt, umgeht das Risiko, der Überlastung. Und dies ist ein professionelles Verhalten. Denn wer überlastet ist,
Mach dann eine Pause, wenn Du sie Du sie noch gar nicht wirklich brauchst.
Regelmäßige Regeneration soll vor diesen Extremzuständen schützen. Es gilt, den Akku rechtzeitig nach anstrengenden Arbeitsschritten auf zu laden, indem vorhandene Ressourcen (Entscheidungsfreiheit, durchdachtes Verhalten, Vernunft, Wissen, wie man sich erholt) und restliche Energie genutzt werden.
Viele Top-Management Berater leisten die wertvolle Arbeit, das oberste Management auf eine gute Pausenkultur hinzuweisen. Die meisten Executive Coaches, welche fast jeder Top-Manager hat, bringen es den "hohen Tieren" selbst bei. Denn da achtet jeder auf sich!
Dazu gehört die Einstellung, dass es Teil der Arbeit ist, für sich selbst gut zu sorgen. Wenn Du während der Arbeitszeit einen Spaziergang, Yoga, entspanntes zurück lehnen, lockere Gespräche mit Kollegen betreibst, ist das eine überaus sinnvolle Tätigkeit, die zu Deiner Arbeitszeit gehört.
Wenn Du das Bedürfnis hast, den Schreibtisch verlassen zu wollen, um wieder klarer denken zu können, dann mache das!
Wie könnten diese Pausen, welche Teil Deiner Arbeitszeit sind, aussehen?
Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn Du den aktuellen Workload nicht bewältigen kannst!
Wenn Du dich scheust anzusprechen, dass Du zu viel Arbeit hast, ist das eine Annahme, die nicht zutreffend ist. Eine realistische und objektive Einschätzung einer Situation oder einer Lage ist eine Stärke, auf die Unternehmen gut bauen können. So ist es für Deinen Arbeitgeber wichtig, regelmäßig eine objektive Einschätzung zu Risiken zu erhalten. Dazu gehört auch Dein Workflow. Nur wer weiß, wie es um einen steht, kann auch handeln. Dies bedeutet, dass es wichtig ist, dass du offen und ehrlich spiegelst, ob Du die Arbeit noch bewerkstelligen kannst oder nicht mehr.
Oft wollen wir besonders in jungen Berufsjahren nicht zugeben, wenn es zu viel ist. Zu stark ist noch der Drang, sich beweisen zu müssen und doch zu zeigen, dass man für die nächsten Karriereschritte bereit ist. Doch Karriereschritte werden nie über die "fleissige Arbeitsbiene" gewonnen, die sehr viel abarbeiten kann, sondern durch Fähigkeiten wie Weitblick, unternehmenerisches Denken, Visionskraft, Empathie. Zu denken, die Fülle an Arbeit würde Dich weiterbringen ist schlichtweg falsch. Im schlechten Fall lässt sie dich den Stempel einer Arbeitsbiene erhalten.
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