Gleichzeitig, lassen wir uns durch unsere vermeintlichen Schwächen verunsichern. Jeder Mensch hat auf Basis erlebter Erfahrungen eine Instanz, die zweifelnd auf die eigenen Schwächen verweist. Hintergrund ist, der angestrebte Schutz vor Zurückweisung und Scheitern. Und dies kann zu einer Art "Selbsthypnose" werden. Nur das dies niemanden etwas bringt. Auch hier gilt - wie im Modul stressrobuste Denkalternativen - dass Gedanken keine Fakten sind. Du wirst keinen Schritt weiterkommen, wenn Du darauf hörst.
Gedanken sind keine Fakten.
Die meisten Selbsteinschätzungen sind schlichtweg falsch und entsprechen nicht den eigenen Fähigkeiten. Oft stapeln wir einfach tief und meinen etwas nicht zu können, nicht sportlich zu sein, nicht vor Leuten reden zu können - bis es dann doch geht.
Es gibt einen Unterschied zwischen echten Schwächen und vermeintlichen Schwächen. Letztere - um die es in diesem Modul geht - basieren lediglich auf persönlichen Selbstzweifeln.
Statt beim nächsten Mal auf die eigenen Schwächen zu hören, kannst Du aus Schwächen einfach Stärken machen. Du drehst die Schwächen um.
Ziel ist immer das gleiche: die vermeintliche Schwäche, die dich aufhält und blockiert, umzuwandeln. Sicher gibt es Sachen, die Du wirklich nicht kannst. Ich kann beispielsweise kein Auto reparieren und werde dies auch nicht umwandeln, denn es stresst mich ja auch überhaupt gar nicht und es ist auch nicht notwendig, dass ich das kann. Würde es mich jedoch stressen, aufhalten und blockieren, dann würde ich es über eine Weiterbildung lernen und mir bis zum gewünschten Ergebnis sagen "Ich kann Autos reparieren. Ich bin schon dabei es zu lernen und demnächst kann ich es alleine" oder mir Unterstützung holen, bis ich es kann.
Im Umgang mit anderen gilt es jedoch Folgendes zu beachten:
Möchte ich jemanden durch die Äußerung "Du bist immer so ängstlich" dazu bringen, mutiger zu sein oder durch "Du musst einfach kreativer sein" dazu zu inspirieren Kreativität zu spüren, wird das nicht funktionieren. Zu denken, dass diese Aussagen förderlich wären, würde bedeutet, dass man eben hofft, dass der andere eine Trotzreaktion hat und seine Schwächen umdreht, so wie es dieses Modul zeigt. In den meisten Fällen und ohne Kenntnis, dass ich vermeintliche Schwächen einfach umdrehen kann, werden diese Äußerungen zum Gegenteil führen. Wenn man jemanden als nicht kreativ, ängstlich, ungeduldig oder misstrauisch bezeichnet, wird das beim Gegenüber im Hinterkopf behalten und weiterhin so ausgeführt. Sehr viel besser ist es demzufolge
"Ich habe keine Ahnung, daher mache ich das jetzt mal" - Karin Kuschik
Es geht darum sich nicht aufhalten und nicht runter ziehen zu lassen.
Sabin Tambrea, ein deutsch-rumänischer Theater- und Filmschauspieler, antwortete auf die Frage bei einem Casting, ob er denn reiten könne mit dem Satz "Ja, ich kann reiten. Ich muss es nur noch lernen".
Dies zeigt hervorragend, dass Du nicht an Schwächen festhalten musst, sondern alles was Du willst, lernen kannst. "Ich habe keine Ahnung, deshalb mache ich das jetzt Mal" ist eine Einstellung, von der heute auch die meisten Unternehmen profitieren.
Wie oft wird dort gefordert:
Die Fähigkeit, vermeintliche Schwächen umzudrehen, spielt Dir also auch im beruflichen Kontext in die Karten.
Unterstützende Module
Auch möchte ich in diesem Zusammenhang auf den Wert von Unterstützung hinweisen. Natürlich ist es wichtig, eine vermeintliche Schwäche, die keine echte Schwäche ist, in Selbstbewusstsein und damit in ein "Ich kann das" zu verwandeln. Gleichzeitig kann man sich auch einfach Unterstützung oder ein Feedback einholen. Man muss nicht immer alles alleine schaffen.
Und was die tatsächlichen Schwächen angeht?
Die kannst du getrost unter den Tisch fallen lassen. Zahlreiche Untersuchungen z.B. durch Gartner, welche über zehntausend Mitgliedsunternehmen analysiert haben, zeigen, dass ein Schwächen-Management durchschnittlich etwa 25% Leistungsverschlechterung bewirken. Hingegen Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter über die Hebel der Stärken führen, durchschnittlich eine Leistungssteigerung von 35% erzielen. Es gibt also einen Unterschied von 60% in der Leistung, ob ich an meinen Schwächen aktiv arbeite und denke sie durch harte Arbeit abbauen zu müssen, oder stattdessen auf die eigenen Stärken vertraue und diese immer weiter festige.
Jede Führungskraft wird also angehalten, statt Schwächen optimieren zu wollen, die individuellen Stärken des Mitarbeitenden zu fördern und hervor zu heben.
Was dieses Modul für Dich tun soll: