5-Schritte-Plan

Sabine Bachmayer

Funktionierender Plan in der Stressreaktion

  • 1 - Vegetative Reaktion (max. 5 Min.) & Labeling

    Zu der Aktivität, die auf schnellstem Wege Stressreaktionen unterbindet, ist das Erkennen der gewohnheitsmäßigen Reaktion. Dabei müssen wir wahrnehmen, was gerade passiert. Dies gelingt durch das Labeling. Durch das etikettieren von Reaktionen, werden sie uns bewusst und wir können sie akzeptieren und darüber lächeln z.B. Ok, ich kritisiere mich schon wieder selbst. Das mache ich oft). Diese Haltung ermöglicht, dass Reize, die keine Reaktion verdienen, vorüberziehen können, ohne eine größere Stressreaktion auszulösen. Die Neigung zum Grübeln wird damit reduziert und es hilft dabei die Lücke zwischen eintreffendem Reiz und der Reaktion zu erkennen und zu nutzen. Die meisten Stressreaktionen werden ausgelöst, weil ein instinktiver Gedanken eine Reaktion auslöst. Das gewohnheitsmäßige Skript im Kopf führt nicht zu produktivem Denken - es führt lediglich zu mehr des selben. 90% der täglichen 65.000 Gedanken sind Wiederholungen vorheriger Gedanken - dieses Wissen macht es leichter den Drang zu unterdrücken, sich davon steuern zu lassen. Gedanken sind keine Fakten. 

  • 2 - Akzeptanz, um die Stressreaktion zu unterbrechen

    Nach dem "labeling" z.B. Das ist belastet oder das ist gerade schwer, etc, ist es wichtig, die belastende Situation zu akzeptieren. Dies ist der einzige Schritt, der in die Handlungsfähigkeit führt. Durch die Akzeptanz wird klar, dass die nichts persönlcihes ist, sondern belastende Situationen einfach dazugehören. Sätze wie 

    • "Es ist, wie es ist"
    • "Das gehört dazu. Ich bin nicht alleine, jeder Mensch hat solche Phasen"

    sind der Schlüssel.

    Genauso wie die danach folgende Absicht der Freundlcihekeit zu sich selbst: "Ich möchte gütig zu mir selbst sein" oder "Ich möchte so freundlich wie möglich zu mir sein".  


    Genauso zur Akzeptanz gehört auch die gewinnbringende Einstellung zu Stress. Die Erfahrung von Stress ist unvermeidlich. Es ist ein ganz fester Bestandteil in einem Leben, der liebevollen Zuwendung und Umsorgung anderer Menschen, des Interesses an der Umwelt und der Bereitschaft, Risiken einzugehen. Zellen können geschützt werden, während wir uns voll und ganz auf das Leben einlassen, indem wir lernen, Stress als Herausforderung zu sehen. 

  • 3 - Neubewertung & Stress-Transformation

    Bedrohungsreaktionen bereiten das menschliche System darauf vor, dichtzumachen und negative schmerziche Erfahrungen zu ertragen. Nun wenden wir das Blatt. Bei der Neubewertung wird die Bedrohungsreaktion in eine Herausforderungsreaktion umgeleitet. Diese mobilisiert Ressourcen und der Stress, also die kurzfristig zur Verfügung gestellte Energie wird kanalysiert. Der schnellere Herzschlag und das stärker mit Sauerstoff angereicherte Blut helfen dabei die Situation zu bewältigen. Das ausgeschüttete Cortisol wird genutzt und hat damit ein definiertes Ende. Nach Ende der Reaktion stellt das Gehirn die Cortisol-Freisetzung umgehend ein. Dies ist eine gesunde Art von Stress, ähnlich wie man sie beim Sport erlebt. 


    Der Körper reagiert automatisch in wenigen Sekunden auf eine Stressereignis und auch die eigenen Gedanken reagieren auf das Ereignis. Wenn die Stressreaktion in der Muskelspannung, im Herzschlag und im Atemtempo wahrgenommen wird, können wir sie umgedeuten und sagen: "Das ist positiver Stress, der mich aktiviert, sodass ich es schaffen kann!". 


    Die meisten kennen auch die innere Stimme des Kritikers, der besagt, dass wir nicht gut genug sind, dass wir falsch liegen oder alle gegen uns sind. Dieser innere Bodyguard ist ein Teil von uns und Ärger darüber bringt überhaupt nichts. Oft hiflt das Bild, sich diesen Kritiker als übereifrigen Assistenzen vorzustellen, der es gut meint, aber oftmals verfehlte Ratschläge ausgibt und nicht immer weiß, wovon er spricht."

  • 4 - Stress-Transformation: Lösungen festlegen

    • kognitive Dissonanz auflösen (zum Modul) und Selbstwertgefühl stärken durch Bezug auf die Werte und das Warum.
    • Denkalternativen nutzen
    • Aufgaben schnell und präzise (zum Modul)
  • 5 - Aktion


Serviceliste

Zusätzlicher Tipp: Lass andere außen vor

Es fällt leicht, besonders dann wenn wir ohnehin das Gefühl haben fremdbestimmt zu sein, die Verantwortung für eine unerwartete Situation an andere abzugeben. Auch wenn es wirklich so scheinen mag, als hätte jemand anderes die ganze Schuld am Übel, wird dir das nichts bringen. Denn andere, müssen gar nichts. So wie auch die nichts für andere tun musst, außer Du willst.


Durch die Ausrichtung Deiner Wut auf eine andere Person oder auf die Gegebenheiten des Lebens an sich, gibst du einerseits deine gewinnbringende Stimmung auf und machst Dich kleiner als du bist. Und zum anderen wirst du wenig handlungsfähig sein. Denn die Lösung hängt von einer anderen Person oder von Umständen ab - ganz schlechte Ausgangslage für ein gutes Stressmanagement.


a) Du hast es selber in der Hand, was der Reiz mit Dir macht


b) Es ist, wie es ist. Allenfalls ist es unerwartet oder erwartetes Verhalten


c) nimm selbst die Änderung vor, Du dir von etwas anderem erwartest.

von Sabine Speicher 16. Mai 2022
Das wohl größte Missverständnis
Ich habe eine Frage