Meinungen über bestimmte Themen gibt es in unserer Gesellschaft viele. Wie im Modul Anders als vorgestellt erwähnt, nutzen wir diese, um sie als Definitionen abzuspeichern und darauf zurückzugreifen.
So gibt es zum Beispiel Meinungen über Homeoffice, über Eheverträge, über Ernährungsweisen, etc... Bei der Referenzierung auf diese gesellschaftlichen Definitionen vergessen wir eins: Wir wollen eventuell etwas ganz anderes und haben andere Bedürfnisse.
Als Beispiel: eine Frau, welche Karriere machen will, hat bei der Eheschließung im Bezug auf einen Ehevertrag komplett andere Bedürfnisse, als eine Frau, deren Traum es ist, nach der Ehe zu Hause zu bleiben und 3 Brote am Tage backen zu können.
Wir haben sofort eine vordefinierte Annahme zu dem Thema im Kopf. Und mit dieser vergleichen wir. Und das führt irgendwann dazu, dass wir das, was wir eigentlich wollen, nicht 100%ig anerkennen und uns dauernd immer noch mit diesen Definitionen herumschlagen.
Diese Definitionen stammen aus allem, was Du im Laufe unseres Lebens aufgeschnappt hast. Wenn Du das, was in einer Definition steht erwartest und dies zu Stress durch einen Konflikt zwischen Erwartung und Realität führt, sind die Definitionen veraltet.
Wenn Menschen über Stress im Alltag und Beruf klagen, wenn sie sich überfordert fühlen und berufliche Misserfolge zu Frustration und Störungen führen, dann reicht die Definition oft einfach nicht mehr aus, um mit diesen Belastungen angemessen, das hießt günstig für das Erreichen der eigenen Ziele und das eigenen Wohlbefinden, umzugehen.
Was soll dieses Modul für Dich tun?
Es soll dir dabei helfen, deine individuellen Bedürfnisse herauszufinden und die Abgrenzung zu generalistischen Meinungen schaffen. Dies schafft für Dich Klarheit und unterbindet unnötige Vergleiche und Grübeleien.
Bei einem Thema, welches dich stresst und Du merkst, dass du nicht genau weiß, wie du damit für Dich umgehen sollst. Frage Dich:
nach Dr. Hans-Georg Häusel (2020)
Es gibt insgesamt vier wesentliche Emotionssysteme.
Diese Systeme sind immer allesamt am wirken. Es entstehen dadurch also auch Spannungsfelder und Konflikte. Daher können wir uns auch nicht in jedem Fall gut zwischen Optionen entscheiden. Dann ist aber normal und mit dem Wissen darüber, kann man damit auch gut umgehen. In jedem Menschen wirken diese Systeme in einem anderen Verhältnis. Auch verändern sich die Schwerpunkte im Laufe unseres Lebens.
Bei weiterreichendem Interesse können auch die Arbeiten und Bücher von Dr. Hans-Georg Häusel gelesen werden. Die Limbic® Map von Häusel beispielsweise, welche ebenfalls auf den Emotionssystemen beruht, ist mittlerweile in jeder Marketingabteilung eines Unternehmens ein Begriff. Da die Emotionssysteme natürlich auch auf das Konsumverhalten Auswirkung haben und daher auch im Bezug auf Werbung interessant sind.
Für die Zwecke dieses Moduls reichen die Infos jedoch aus, die wir hier haben.
Diese Informationen zeigen konkret: bei jeder Entscheidung, bei der Annahme einer jeden Definitionen und Erwartung, die als Grundlage für unsere Vorstellungen dienen, legst du selbst fest, welche Bedürfnisse du im wesentlichen hast und wer du demzufolge im Bezug auf eine bestimmte Sache bist. Und was du demzufolge brauchst. Traue dich die Definitionen und Erwartungen, die du oft ungefiltert übernimmst, dahingehend umzuschreiben und dir darüber bewusst zu sein, dass es entscheidend ist welches Bedürfnis Du hast.
Ein Beispiel:
Ein Paar möchte heiraten. Das Thema Ehevertrag steht im Raum. Die baldige Ehefrau beschließt alles richtig machen zu wollen und juristischen Rat bei einer Familienrechtsspezialistin einzuholen - soweit so gut. Die Erwartungshaltung lautet: Ich fahre dort hin und die Anwältin, wird mir sagen, was das Beste für mich ist und auf was ich im Ehevertrag achten muss.
Nach dem ersten Gespräch war klar, es gibt hunderte Möglichkeiten und die Anwältin schlägt nicht eine einzige Lösung vor, sondern stellt ganz unbedarft die Frage in den Raum: "Was wollen Sie? Sie müssen wissen, was Sie selbst wollen, dann können wir die dazu passende Lösung finden".
Je nachdem, ob Kinder geplant sind, ob eine Karriereauszeit eines Partners ins Auge gefasst wird, wie unterschiedlich die Geldpolitik der Partner ist, ergeben sich die Möglichkeiten.
Je nachdem ob die vor wiegenden Bedürfnisse Sicherheit, Flexibilität, Unabhängigkeit oder Gewinnstreben lautet, wird die Lösung definiert.
Dies für sich selbst festzulegen, schafft Resilienz, Entscheidungsstärke und innere Stabilität.
Die eigene Art und Weise
Es gibt zig weitere Beispiele, die zeigen, dass jeder Mensch eine eigene Art und Weise hat Dinge zu tun. Zu dieser Art und Weise zu stehen und nicht mehr permanent an die generalistischen Vorgaben angleichen zu wollen, schafft sehr viel weniger Stress.
Angebracht ist dann also eine Änderung der Einstellung und somit der Definitionen. Der Definitionen über sich selbst, über den Partner, die Ehe, das Leben, den Chef, den Job, den Karriereweg, den Urlaub, das Haus, etc. Mach es Dir leichter, indem du nicht versuchst an etwas festzuhalten, das für dich nicht funktioniert.
Die wesentliche Aufgabe ist das "dazu stehen", dass Du etwas anderes als Definition festlegen darfst, als die Gesellschaft oder die Allgemeinheit.
Und dann heißt es:
"Ich weiß was ich will und mache das jetzt mal
so. Das passt gut zu mir."
Dazu passendes Modul