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Stress: anders als vorgestellt

Sabine Bachmayer

Stress entsteht dann, wenn wir "dagegen" sind

Was dieses Modul für dich tun soll:

  • massiv weniger Stresshormone im Blut, wenn Du nicht mehr "dagegen" bist
  • Stresshormone werden abgebaut, durch darauf folgendes lösungsorientiertes Denken und Handeln
  • Wer sich selbst "babysitten" kann, wenn es mal nicht so läuft, und nicht in Zweifel und Ärger verweilt, der erreicht seine Ziele leichter und wahrscheinlicher (dauerhafter Erfolg).
  • Wenn Du dich nicht zu sehr ärgerst, spielt Dir das in die Karten "Ich bin dafür, weil es nun mal einfach da ist und wenn ich dagegen bin, geht´s nicht weg. Da kann ich nichts ändern".
  • Wenn Du dich nicht zu sehr ärgerst, gerätst Du nicht in den "Stress-Tunnelblick" und kannst auch Deine hilfreichen Erfahrungen und Dein Wissen einsetzen und nutzen. Ärgerst Du Dich, sind das Erste was Du über Bord wirfst, die guten Vorsätze oder Ansätze, die Du verfolgen wolltest (wie z.B. auch Stressmanagement - Reason Nr. 1 und so...).

Also beginnen wir mit diesem Modul.

Es wird immer etwas geben, das nicht so läuft, wie Du Dir das vorgestellt hast:

  • der Partner zieht nicht mit und ist anderer Meinung
  • der Chef gibt eine wichtige Aufgabe einer anderen Person, die wesentlich weniger qualifiziert ist
  • das Urlaubsangebot ist ausgebucht
  • Hautunreinheiten sprießen und andere haben eine Baby-Haut
  • die Schwiegermutter hat sich wieder zum Kaffee aufgedrängt
  • das Wetter im lang ersehnten Strandurlaub ist schlecht
  • die Waage zeigt drei Kilo mehr an, obwohl man Sport gemacht hat und beim Essen aufpasste
  • die Leistung in der Arbeit wird nicht gesehen und die Lorbeeren heimst jemand anderes ein
  • etc.

Das ist sehr frustrierend. Innerlich merkst Du, dass Du Dich aufregst. Stress wird erzeugt und das sympathische Nervensystem macht sich bemerkbar.

  • Du ärgerst Dich maßlos, dass es nicht so ist wie vorgestellt
  • Du erhebst Ansprüche gegen "die andere Partei" und erwartest, dass diese sich ändert

In beiden Situationen bist Du DAGEGEN

...gegen den anderen

...gegen Dich selbst

...gegen die Ungerechtigkeiten des Lebens an sich

Stresshormone gelangen ins Blut.

Stress = der Konflikt zwischen Erwartung und Realität

Nichts passiert gegen Dich persönlich

In dem Moment in dem Du in der Stressreaktion bist, fühlst Du Dich im Recht. Da fällt der direkte Ausweg aus der Reaktion oft schwer. Dabei liegt genau in diesem Ausstieg der größte Hebel für gesunde Stressbewältigung. Der Ärger bringt nämlich nichts. Du änderst damit nichts, wenn Du sauer bist. Auch wenn Du Dich noch so im Recht fühlst und der andere doch einfach mal XY machen soll und Dir das sowohl vom gesunden Menschenverstand, als auch von anderen bestätigt wird.
Trotzdem musst Du da raus. Hier liegt der Unterschied zu den Stress-Profis.

Denn: das Jammern bringt keinen Nutzen und nichts Konstruktives. Es führt lediglich zu einer Ausschüttung von Stresshormonen und zur Blockierung der Problemlösung (PFC im Gehirn).

Du hast zwar gelernt, wütend zu sein, weil Du "dir nicht alles gefallen lassen willst". Ja!

Jedoch hat keiner was davon, wenn Du deswegen in der Stressreaktion bist. Um die Lösungen kümmerst Du dich dann danach.

Hier gilt: "you can be right (dass es unfair ist) or you can be happy" - Gerald G.  Jampolsky


Die erste Annahme, von dem was passiert ist, ist eine der wesentlichsten Eigenschaften von mental starken Menschen. Das heißt noch lange nicht, dass Du es akzeptiert, resignierst oder Dir alles gefallen lässt. Es geht darum handlungsfähig zu werden und zu verinnerlichen: "Ich akzeptiere das jetzt erst Mal, weil nur dann kann ich damit arbeiten."

"Es ist, wie es ist."

Es ist etwas passiert, dass du dir anderes vorgestellt hast- und nun?

Sagst du "Es ist, wie es ist."


In den meisten Fällen ist nicht die Situation als solche das Problem, sondern unsere Erwartung. Denn: Stress ist der Konflikt zwischen Erwartung und Realität.

Etwas verursacht Stress und Verärgerung und bekommt damit eine Reaktion auf einen Reiz. Der eigene hausgemachte Beitrag zum Reiz ( Situation) und Deiner Reaktion darauf (Stress oder Ärger) ist rein die Vorstellung davon, wie es Deiner Meinung nach zu sein hätte. Dich stresst also nicht, das was ist (Reiz), sondern dass Du nicht bekommst, was Du dir vorgestellt hast. Der Reiz an sich, kann aber rein faktisch nur

  • genau wie erwartet sein
  • anders als erwartet sein

Die Bewertung, dass das eine gut und das andere ziemlich ärgerlich ist, nimmst Du selbst vor. Es sind die eigenen Hypothesen & Annahmen, die zum Stresszündstoff werden. Du orientierst Dich dabei nicht am Reiz, sondern an der Vorstellung davon, wie es Deiner Meinung nach zu sein hat. In dem Moment hast du das Problem.


Der eigene Machtbereich

Der Satz "Es ist wie es ist" kann auch ersetzt werden durch "Das darf sein". Damit nimmst du der Situation erst mal die Schärfe und Bedeutung. Es mag sicherlich Situationen geben, in denen du etwas gestalten kannst. Dort gilt dann "Es ist wie es ist und ich ändere das was in meinem Machtbereich liegt, so gut ich heute kann.  Der Rest darf jetzt einfach sein."

10/90

In einer Stressreaktion, entstehen 10% Stress durch den Reiz und 90% durch die eigene Bewertung!

Die eigene Bewertung ist Dein eigener Beitrag, den Du einer Situation hinzugibst - und über diesen Beitrag hast Du die volle Kontrolle.

Durch die neue Reaktion "Es ist, wie es ist", nimmst du 90% Stress raus.


Mit der im Folgenden vorgeschlagenen Lösung, erreichst Du eine der effektivsten Formen des Stressmanagements.

Wichtiges vorab: für die Umsetzung dieser Haltung muss sich weder Dein Umfeld ändern, noch irgendetwas anderes in Deinem Leben. Situationen dürfen bleiben wie sie sind, Mitmenschen dürfen bleiben, all das funktioniert für Dich alleine, durch Deine Änderungen.

Was ist also die vorgeschlagene Lösung? Let´s go.

Raus aus der Stressreaktion

Anwendung des 5-Schritte-Plans

von Sabine Speicher 4. Dezember 2022
Funktionierender Plan in der Stressreaktion

Lass andere außen vor

Es fällt leicht, besonders dann wenn wir ohnehin das Gefühl haben fremdbestimmt zu sein, die Verantwortung für eine unerwartete Situation an andere abzugeben. Auch wenn es wirklich so scheinen mag, als hätte jemand anderes die ganze Schuld am Übel, wird dir das nichts bringen. Denn andere, müssen gar nichts. So wie auch die nichts für andere tun musst, außer Du willst.

Durch die Ausrichtung Deiner Wut auf eine andere Person oder auf die Gegebenheiten des Lebens an sich, gibst du einerseits deine gewinnbringende Stimmung auf und machst Dich kleiner als du bist. Und zum anderen wirst du wenig handlungsfähig sein. Denn die Lösung hängt von einer anderen Person oder von Umständen ab - ganz schlechte Ausgangslage für ein gutes Stressmanagement.

a) Du hast es selber in der Hand, was der Reiz mit Dir macht

b) Es ist, wie es ist. Allenfalls ist es unerwartet oder erwartetes Verhalten

c) nimm selbst die Änderung vor, Du dir von etwas anderem erwartest.

Wir sind nun am Ende des  Moduls. Wenn Du dich das nächste Mal im Stress, also im Konflikt zwischen Erwartung und Realität befindest, dann greife auf die beiden soeben gelernten Bausteine zurück.

Verknüpfung zu anderen Modulen

Ergänzend zur Akzeptanz der Situation als solche wirst Du in den kommenden Modulen hilfreiche Ergänzungen erhalten. 

  • Akzeptanz der Situation als solche - "Es ist, wie es ist". Dieses Modul hier
  • Annahme durch Kostenberechnung -"Ich bin dafür. Die Alternativen sind mir derzeit zu teuer". Modul Preisberechner
  • aktive Handlung -"die Alternativen sind mir heute nicht mehr zu teuer. Ich gehe". Modul Entscheidungen
  • Änderung der Definition & Erwartung - siehe dazu Modul Die eigene Definition von...

aufgelöst werden.


Fazit: Stehe für Deine Werte Modul Die eigene Definition von... ein. Diese sind die Koordination, die zeigen, was für dich geht und was nicht geht. Gleichzeitig bist Du in manchen Dingen und Situationen ein Kostenberechner, was total ok ist. Das Wissen darüber, baut Deinen Stress ab.

Messbar im Alltag

Bei der Umsetzung dieses Moduls kannst Du täglich Deine Fortschritte erkennen. Denn wie Du Situationen bewertest und erlebst, kannst Du festhalten.

Was Dir im Alltag noch dabei hilft - eine Challenge für 66 Tage

  • Bildtitel

    Für 66 Tage - kein Jammern, Klagen, Schimpfen, Meckern oder Lästern. Immer wenn Du dagegen bist, gibt es Stresshormone. Ertappe Dich mal dabei und wähle zukünftig den 5-Schritte-Plan. 

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